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Tatort Schule
Dies ist der Titel eines Buches über Mobbing, welches eine Betroffene geschrieben hat. Sylvia Hamacher hat auf Seite 125 ihres Buches unter dem Titel Ein letztes Wort an die Täter etwas sehr Beachtenswertes geschrieben, was wir hier veröffentlichen dürfen.
"Es ist nie zu spät sich zu entschuldigen. Natürlich weiß ich, dass einige von euch zu stolz sein werden, um dies zu tun, und versuchen, ihre Hände in Unschuld zu waschen, so zu tun, als wären sie nicht beteiligt gewesen. Jeder von euch hat mitgemacht, egal ob aktiv oder passiv. Mit dieser Tatsache müsst ihr nun leben lernen oder ihr versucht damit abzuschließen.
Ich habe bereits abgeschlossen mit dem, was ihr mir angetan habt und mein Kapitel zugemacht. Eures hingegen wird euer Leben lang offen bleiben und euch verfolgen. Es wird euch vor Augen führen, was ihr falsch gemacht habt und das in jeder einzelnen Sekunde. Ich hoffe, es wird euch nicht mehr aus dem Kopf gehen, euch unruhige bis schlaflose Nächte bereiten und euch genauso in den Wahnsinn treiben, wie es bei mir gewesen ist. Jedes Mal, wenn ihr im Fernsehen etwas über einen Amoklauf hört, denkt darüber nach, was ihr mit mir gemacht habt, was ihr mir angetan habt und das es euch auch hätte treffen können........ und ob ihr damit leben könnt, wenn ihr wegseht, euch nicht einmischt oder sogar mitmacht, beim
"MOBBING"
Dies sind die Worte von Sylvia, die in ihren jungen Leben so Schlimmes erleben mußte. Wenn man selber Mobbingbetroffener ist oder war, wird man sich in den Zeilen des Buches wiederfinden. Deshalb möchte ich dieses Buch jedem Menschen empfehlen, damit ihm bewußt wird, was Mobbing ist. Wenn ihr Mobber nicht aufhört zu mobben, wird es noch viele Tote geben. Leider dabei auch unschuldige Mitmenschen. Nicht jeder hat eine so positive Lebenseinstellung wie Sylvia. Nicht jeder wehrt sich mit Waffengewalt wie Robert. Schimpft niemals über die Amokläufer, die mordeten, sondern geht in euch und sucht die Schuldigen unter euch. Ich habe sehr viel Miterleben müssen und kann auf mehr als 50 Jahre Mobbing zurückblicken. Konnte unzählige Selbstmorde verhindern. Mich hat als junger Mensch von 16 Jahren der Tod meines besten Freundes Jürgen S. geprägt. Jürgen ließ sich von einem Zug überfahren, weil das Mobbing für ihn zu übermächtig wurde. An die Täter: glaubt nicht ihr bleibt unbestraft für eure Taten, wenn die Justiz euch nicht zur Verantwortung zieht. Es gibt eine andere, aber unfehlbare Gerechtigkeit, die euch Mobber genau kennt.
Liebe Sylvia, herzlichen Dank für Deine Mithilfe gegen diese Unmenschlichkeit Mobbing. Ich danke Dir, dass ich Dich kennenlernen durfte und das wir nunmehr gemeinsam ein Stück des Weges gehen werden. Du bist ein wertvoller Mensch Sylvia. Danke.
Heinz-Peter Ringel, Präsident der Deutschen Mobbing Liga e.V.
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